Mai 26, 2023

Kirsten Peters Musikercoach Porträt bunt

Was willst du bewirken? Gute Frage!

Dieser Blogartikel über Beruf und Berufung ist im Rahmen einer Blog-Challenge von der wunderbaren Judith Peters entstanden. Die Aufgabe war: Schreibe einen Beitrag über deine Berufung, deine Bestimmung, deinen Purpose. Was willst du in deinem Leben BEWIRKEN?

Sehr gute Frage. Die stelle ich auch oft in meinen Musiker-Coachings. 🎯


„Du holde Kunst, ich danke dir dafür!“ (Franz Schubert)

Musik ist eine so wundervolle Angelegenheit.

Eine universelle Sprache, die alle verstehen. Die die direkte Kommunikation von Herz zu Herz ermöglicht.

Musik bringt die Menschen, Hörer*innen wie auch Spieler*innen in Kontakt mit ihrer tiefsten Seele und natürlich auch mit ihrem Körper. Musik hilft, sich selbst zu verstehen und auszudrücken.

Musik verbindet, aber macht zugleich Individuelles und Gegensätzliches erfahrbar.

Und wenn man sich als Musiker*in mit Musik beschäftigt, hat das noch weitere Dimensionen:
Da ist so viel zu wissen und zu forschen. Da ist die Virtuosität mit ihren physischen und mentalen Komponenten. Dazu die 1000 Arten der Musikvermittlung: Menschen, Publikum, Schüler*innen an die Hand nehmen, sie für Neues oder Altes begeistern, Leidenschaft entfachen. Und nicht zu vergessen, die gesellschaftspolitischen Botschaften und Missionen, die mit Musik transportiert werden können.

Ich kann mir ein Leben ohne Musik nicht vorstellen.

Die allermeisten Musiker*innen haben sich aus großer Leidenschaft und Liebe heraus für ihren Beruf entschieden. So wie ich selbst vor etwa 42 Jahren, als ich mit 15 den Entschluss fasste, mich auf das Geigenstudium vorzubereiten. Im Laufe meiner Ausbildung und später im Beruf bemerkte ich dann am eigenen Leib und auch in meinem Umfeld, dass das Leben – wie könnte es auch anders sein – natürlich auch hier kein Ponyhof ist.

Damit mich jetzt niemand falsch versteht: In diesem Beruf ist es sehr oft möglich, unfassbar magische Momente zu erleben, in den Flow zu kommen, sich selbst zu vergessen und dabei ganz im Tun aufzugehen. Wir Musiker*innen können andere Menschen beschenken, und dabei im selbst im Klang, sogar im Applaus baden. Kurzum: Wir können uns selbst und andere glücklich machen.

„ I’ve had my share of sand kicked in my face but I’ve come through“ (Freddy Mercury, We are the champions)

Aber es gibt eben auch die anderen Seiten: Eine harte, stark auf Wettbewerb ausgerichtete Ausbildung, hoch kompetetive Auswahlverfahren, strukturell bedingter Geldmangel in vielen Teilen des Markts und der Branche, ständiger Wandel von Trends und Technologien, Unsicherheit. Also all die Aspekte derentwegen jeder von uns mindestens einmal von irgendjemandem gefragt wurde: „Willst du nicht lieber was Richtiges machen?“ (kleine Buchempfehlung hierzu „Was machen Sie eigentlich beruflich?“ von Saskia Worf)

Also habe ich im Laufe meines Musikerinnen-Lebens nicht nur mich selbst in diversen künstlerischen und persönlichen Krisen wiedergefunden, sondern Gleiches und Ähnliches auch in meinem Umfeld beobachtet. Und in Biografien von Musiker*innen gelesen.

Manche Krisen sind überwindbar, kurz und beinahe schmerzlos, zum persönlichen Wachstum gehörend, befreiend oder heilsam. Andere sind wirklich existenziell und einfach nur sch**.

„Whats love got to do with it?“ (Tina Turner)

Nun ist es auch so, dass ich Menschen mag. ❤️

Und, dass es mich wahnsinnig interessiert, wie sie ticken. Jeder Jeck ist anders, sagen die Kölner und das fasziniert mich einfach. Deshalb habe ich nach dem Abitur auch ernsthaft darüber nachgedacht, Psychologie zu studieren.

Wenn ich jetzt diese beiden Aspekte zusammenführe, dann folgt daraus, dass ich mir WÜNSCHE, dass Musiker*innen IHR BESTES LEBEN führen können. Denn mit guter Musik ist die Welt einfach ein besserer Ort.

Jede*r Musiker*in hat einen anderen Struggle. Und wenn ich als Coachin mit meiner Berufserfahrung, meiner Empathie, meiner Fantasie und meiner musikalischen Leidenschaft für ein paar von ihnen einen Beitrag zu mehr Zufriedenheit und Erfüllung leisten kann, macht mich das glücklich.


Und wenn wir hier schon genauer über Berufung, Purpose, Daseinszweck nachdenken, kommt meine dritte Leidenschaft ins Spiel: Ich lese gern, ich schreibe gern.

Ich habe einen Blog. Tataaaa!!

Ich empfinde es als ein großes Privileg, dass ich heute meine Musikerinnen-Identität, das Schreiben und mein Interesse für die „Seelenkunde“ quasi zu einem Medley vereinen kann. Es fühlt sich schwer nach Bestimmung an, dass ich als Coach für Musikerinnen unterwegs bin.

„We can be heroes“ (David Bowie)

Was will ich als Coachin noch bewirken?

Ich wünsche mir für alle Musikerinnen, …

  • dass sie sich selbstbewusst in all ihren Facetten wertschätzen und so ihr bestes Leben führen können.
  • dass sie liebevoll mit sich selbst und mit anderen umgehen.
  • dass sie sich nicht selbst ausbeuten oder ausbeuten lassen.
  • dass insbesondere Frauen im Musikbusiness stärker und sichtbarer werden.
  • dass (nicht nur) in der Musikwelt noch mehr Bewusstsein für die Herausforderungen von Musiker*innen entsteht.
  • Dass sie sich noch mehr miteinander verbinden und Allianzen bilden, um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten.

Raum für Wachstum

Mit meiner Arbeit möchte ich Reflexionsräume zur Verfügung stellen, Knowhow weitergeben, Dialog und Wachstum ermöglichen.

Und ich möchte gemeinsam mit meinen inspirierenden Kolleg*innen ein unterstützendes Umfeld kreieren. Für uns selbst und für unsere Coachees bzw. Schüler*innen.

Ich möchte, dass wir alle öfter mal über unseren Tellerrand hinausschauen. Uff. 🎉

PS: Und eine weitere Frage in der Blogchallenge war: Wofür/für wen möchtest du ein Vorbild sein?
Antwort: Es schadet nie, sich selbst genauer kennenzulernen. 😉