Und ein Vorschlag, wie du dich jetzt auf die Zeit nach Corona vorbereiten kannst.
Hängst du in einem Stimmungstief?
Bläst du Trübsal? Streichst du ziellos durch deine Wohnung? Greifst du nur noch in die Tasten der Fernbedienung deines Fernsehers? Versingst du in innerer Leere?
Oder summt und surrt es unaufhörlich in deinem Kopf: Du willst endlich wieder dein normales Leben führen und sehnst dich nach mehr Freude und Leichtigkeit?
- Aber wie, wenn es nicht möglich ist, zu planen?
- Wie, wenn nicht klar ist, ob deine Engagements oder Gigs wirklich stattfinden werden?
- Wenn du immer wieder ausgebremst wirst?
- Wenn auf deinem Konto Ebbe herrscht und die Panik in dir aufsteigt?
- Wenn es schwer ist, den inneren Spannungsbogen zu behalten, weil du nicht auf konkrete Konzerte oder Wettbewerbe hinarbeiten kannst?
Mit diesen 6 einfachen Tipps kannst du es schaffen, nicht den Mut zu verlieren und deine Motivation zu behalten.
Sie können dir helfen, die Zeit bis NACH Corona besser zu überstehen und gut vorbereitet zu sein, wenn es wieder losgeht. Auch, wenn niemand sagen kann, wann und vor allem wie es dann sein wird. (NB: Diese Vorschläge eignen sich auch sehr gut, um alle anderen länger andauernden Krisen besser zu meistern.)
Planen in unplanbaren Zeiten
Was genau ist denn so frustrierend? Wenn deine Pläne immer wieder durchkreuzt werden, verlierst du die Motivation, überhaupt noch aktiv zu werden. Denn Planen macht Arbeit. Zerschlagene Pläne kosten Zeit, Geld und Nerven. (z.B. Reisen und Konzerte planen). Die pure Zeitverschwendung, denkst du vielleicht. Außerdem wirkt die ewige Ungewissheit auf die Dauer zermürbend. Vor allem aber: Deine Vorfreude wird jedes Mal bitter enttäuscht.
Du fühlst dich ausgeliefert und hast das Gefühl, nichts gegen deine schwierige Situation unternehmen zu können. Das ist sehr unangenehm. Und niemand ist gern in einer solchen Lage. Das Gefühl der Ohnmacht untergräbt die Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Und Selbstwirksamkeitsüberzeugung ist sehr wichtig für ein stabiles Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Beides unentbehrlich für ein erfolgreiches und entspanntes Berufs-und Privatleben. (mehr dazu : Die 7 Säulen der Resilienz )
Und ja. Einer Pandemie, Naturkatastrophen, Unglücksfällen oder auch nur den rasanten Veränderungen im Musikmarkt sind wir alle ausgeliefert. Das lässt sich nicht beschönigen. Und trotzdem wirst du feststellen, dass es bei genauem Hinsehen doch einige Ansatzpunkte zu entdecken gibt, an denen du selbst das Ruder in die Hand nehmen kannst. Denn wer (selbst) steuert, ist in der Regel zufriedener.
Mit dem Steuerruder in der Hand ist es auch leichter, Pläne für die nahe und ferne Zukunft zu schmieden.
Bevor wir weiter unten dazu kommen, hier erst mal meine 6 Tipps, wie du deine Motivation hochhalten und in deine Kraft kommen kannst.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. (Epiktet)
Auch in der größten Ungewissheit gibt es Beständigkeit. Dinge, auf die du dich verlassen kannst. Aspekte, auf die du einen Einfluss hast:
- Die Ungewissheit an sich ist beständig. Alles ist immer im Wandel. (Binsenweisheit, aber wahr. 😉 )
- Deine Wurzeln, deine Werte, deine Integrität
Folgende 6 Dinge, kannst du kontrollieren:
Tipp 1: Annehmen, was nicht zu ändern ist.
Widerstand leisten kostet eine Menge Energie. Wenn du mit Dingen konfrontiert bist, auf die du keinen Einfluss hast, spare dir Kraft und Nerven. Denk nicht zu viel darüber nach, wie unangenehm ärgerlich, ungerecht die Sache ist. Versuche in Ruhe darüber nachzudenken, was DU jetzt tun kannst, um deine Lage zu verbessern.
Tipp 2: Richte deine Aufmerksamkeit auf Dinge, die dir gut tun.
Du kannst jederzeit selbst bestimmen, wo dein Fokus liegen soll. Zum Beispiel:
Dinge, die Bestand haben, etwa alltägliche Routinen oder Feste und Rituale. Aber auch die Jahreszeiten, die Natur, Tag und Nacht, Familie, Freunde, Nachbarn.
Dinge, die du heute, gestern, im letzten Jahr, in deinem Leben schon erreicht hast. Deine Stärken und Fähigkeiten, die dich durch schwierige Zeiten bringen.
Dinge, die trotz widriger Umstände gut klappen. Bei dir selbst, in deiner Umgebung, in deinem Land, in der Welt.
Etabliere neue gute Gewohnheiten. Dinge, die du vielleicht schon lange in dein Leben integrieren wolltest und die bisher noch keinen Raum hatten, z. B. Sport. Meditation, ehrenamtliches Engagement …
Du kannst auch deinen Nachrichtenkonsum inhaltlich und mengenmäßig ganz individuell so steuern, dass du dich informiert und sicher fühlst. Damit beugst du Unsicherheit und Angst vor.
Tipp 3: Gib deinen Gefühlen und Bedürfnissen im Alltag genügend Raum
Nimm dir im Alltag regelmäßig kleine Mini-Auszeiten (zum Beispiel, wenn du etwas Neues anfängst) um bewusst nachzuspüren, wie es dir geht. Atme tief durch und nimm wahr, wie du dich körperlich fühlst und was sich in deinem Geist abspielt. Bist du unter Druck und nervös oder entspannt und ganz locker? Fühlst du dich wohl oder hast du irgendwo Schmerzen? Fühlst du Freude oder Langeweile, bist du energetisch oder ausgepowert?
Wenn du weißt, wie es dir geht, fällt dir bestimmt etwas ein, wie du Gutes für dich tun kannst. Du kannst dich ausruhen oder aktiv werden. Du kannst dich selbst belohnen oder dich im Gespräch mit jemand anderem entlasten … Es gibt unzählige Möglichkeiten.
Finde einen guten Arbeitsrhythmus, der deinen individuellen Leistungsphasen entspricht
Tipp 4: Entscheide bewusst, wie du auf Einflüsse von außen reagieren willst
Du bist deinen Reaktionen auf das, was andere tun, oder was du dazu denkst und fühlst nicht hilflos ausgeliefert. Gefühle entstehen meist durch unsere Gedanken oder Erwartungen. Oder aber es handelt sich um unerfüllte Bedürfnisse. Niemand „macht“ dir Gefühle. Deine Gefühle entstehen in dir, je nachdem, wie du die jeweilige Situation erlebst und bewertest.
Deine Gedanken und Erwartungen kannst du jederzeit einem Realitätscheck oder Aktualitätstest unterziehen. 😉 Möglicherweise ändert das dann deine Einstellung.
Du kannst dich immer wieder über die gleichen Dinge aufregen. Du kannst sie aber auch hinnehmen und einplanen. Oder etwas dagegen unternehmen, z. B. Unangenehmes ansprechen oder dich wehren.
Im Arbeitskontext und im Privatleben kannst du dich von den Ansprüchen und Bedürfnissen der anderen ablenken lassen oder Vorkehrungen treffen, damit du bei deiner Sache bleibst. Beispielsweise indem du deinen Wunsch nach Ungestörtheit während der Arbeit an einem Projekt oder zuhause deutlich kommunizierst.
Und übrigens: Es ist auch völlig in Ordnung, eine Meinung zu etwas zu ändern oder vergangene Entscheidungen zu revidieren.
Tipp 5: Plane flexibel
Kein Plan überlebt den Kontakt mit der Realität, wird oft gesagt. Also: Bleib offen für Änderungen. Schätze die Chancen und Risiken realistisch ein und richte deine Planung daran aus. Klammere dich nicht auf Biegen und Brechen an Vorgehensweisen, Zeithorizont oder Ähnliches. Nutze deine Fantasie und Improvisationsfähigkeit. Und wenn es gar nicht anders geht: Lass los. Äußerlich und innerlich.
Tipp 6: Praktiziere Dankbarkeit
Entdecke die Schätze und die Schönheit in deinem Leben jeden Tag neu.
Wie du dich jetzt schon auf die Zeit nach Corona vorbereiten kannst:
Verbinde dich regelmäßig mit deinen übergeordneten Zielen.
Wenn dein Handlungsspielraum heute eingeschränkt ist, mache dir bewusst, dass dieser Zustand nicht ewig dauern wird. Richte deinen Blick in die Zukunft und vergegenwärtige dir, wo du mittel- und langfristig stehen möchtest, was du erreichen willst. Möglicherweise haben sich deine Ziele auch etwas verändert?
Deine langfristigen Ziele entfalten eine gewisse Zugkraft, die du durchaus nutzen kannst, wenn du feststeckst. Vielleicht gibt es Dinge, die du trotzdem jetzt tun kannst, die dir aber bisher nicht in den Sinn gekommen sind oder relevant erschienen?
Lass deiner Fantasie freien Lauf. Denke um die Ecke.
Alles auf Anfang?
Irgendwann werden wir alle wieder ein normaleres Leben führen können. Sicher ist aber, dass es anders sein wird, als das vorherige.
Es kann sein, dass du dich von Gewohntem und Vertrautem verabschieden musst. Dass Regeln sich verändert haben, dass Menschen und Orte aus deinem Arbeitsumfeld verschwunden sind und andere auftauchen.
Es kann auch sein, dass in deiner Umgebung die Gelegenheit genutzt wird, etablierte Prozesse zu überdenken und zu verbessern. Solche Veränderungen können mit Unbehagen und Trauer verbunden sein, aber genauso auch mit einem Gefühl der Befreiung oder der Erleichterung.
So eine Bestandaufnahme und Neujustierung kannst du natürlich auch für dich und dein Leben vornehmen. Frage dich dazu:
- Was kann ich getrost über Bord werfen? Was zahlt nicht (mehr) auf mein übergeordnetes Ziel ein?
- Was, von dem, was jetzt nicht möglich ist, möchte ich unbedingt wiederbeleben? Was soll bewahrt werden?
- Wovon möchte ich zukünftig mehr? Welche neuen Dinge sollen bleiben?
Wenn dir das jetzt zu abstrakt klingt: Es sind oft die ganz kleinen und praktischen Dinge, die einen Unterschied machen. Hier drei einfache Beispiele:
- Du hast gemerkt, welche Projekte dir inhaltlich und wirtschaftlich wichtig sind, und welche dich mehr kosten, als die dir nutzen oder dir Freude bescheren.
- Du kannst bestimmte Elemente und Erfahrungen aus dem Online-Unterrichten zukünftig beibehalten und hybride Formate anbieten.
- Du arbeitest mit einem digitalen Buchungskalender, um deine Schüler mit etwas weniger Aufwand einzutakten.
Die Antworten auf die oben genannten Fragen, kannst du verwenden, um dir zu überlegen, wie du die Weichen stellen willst. Und was du JETZT schon tun und in die Wege leiten kannst.
Planen in unplanbaren Zeiten
Fazit:
Plan ist natürlich nicht gleich Plan. Auf der einen Seite geht es darum, den Alltag so zu organisieren, dass es dir dabei gut geht und du eine gute Balance von stabilisierenden Strukturen und ausreichender Flexibilität findest. Auf der anderen willst du den Blick auch in die Zukunft richten und dich mit deinen übergeordneten Zielen verbinden, die dich motivieren, die dir Mut und Kraft geben, um Durststrecken und Hürden zu überwinden.
Nimm das Steuer selbst in die Hand.
Ich wünsche dir spannende Erkenntnisse und viel Durchhaltevermögen.