November 11, 2020

November 2020: Die zweite Corona-Welle hat dich voll erwischt. 

Wieder keine Konzerte, erschwertes Unterrichten und nochmal Kontaktbeschränkungen zu Familie, Freunden, Kolleg:innen und deinem Publikum. Und ob es bei den 4 Wochen Teil-Lockdown bleibt, steht auch in den Sternen.

Du bist deprimiert. Vielleicht sogar verzweifelt. Und du fragst dich, wie es weitergehen soll. Woher sollst du jetzt denn bitteschön auch nur ein Quäntchen Optimismus hernehmen?

Hier sind 3 wirkungsvolle Ansatzpunkte für dich

GlaubeGlaube daran, dass du Mittel und Wege finden kannst, deine konkreten Probleme zu lösen oder zumindest deine Situation zu verbessern. Du hast garantiert eine Menge Ressourcen, auf die du zurückgreifen kannst, wie etwa deine Fantasie, deine Fähigkeiten und Leidenschaften oder liebe Menschen, die dich unterstützen und ermutigen.

LiebeLiebe dich selbst. Achtsamkeit und Selbstfürsorge helfen dir, deine Kraftquellen anzuzapfen. So wird es leichter, Rückschläge wegzustecken und die Energie zum Weitermachen zu mobilisieren.

Hoffnung: Richte deine Aufmerksamkeit immer wieder auf Dinge, die gut laufen. Auch wenn sie nicht perfekt oder genug erscheinen. Vielleicht sind sie der Beginn einer positiven Veränderung? Keine Krise dauert ewig, auch diese wird irgendwann enden. Und bis dahin geben unzählige Menschen ihr Bestes, damit wir alle die vor uns liegende Strecke bewältigen können.

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Und was heißt das konkret? Wie kannst du Glaube, Liebe und Hoffnung in dir aktivieren?

Du kannst deine Resilienz

und Krisenkompetenz stärken, denn du hast Einfluss auf dein Denken, Handeln und Fühlen. Und diese drei Faktoren beeinflussen sich gegenseitig.

Schwierige Situationen katapultieren uns aus unseren Routinen. Wir müssen uns auf neue Gegebenheiten einstellen, Leerräume füllen und mit Unsicherheit umgehen. Das erzeugt bei den meisten Menschen Stress und fühlt sich überhaupt nicht gut an. Deshalb starte ich hier beim Fühlen, bei dem, was wir INNEN wahrnehmen.

Wie geht es dir eigentlich?

Das kennst du bestimmt so oder so ähnlich: Du rödelst vor dich hin und merkst nicht, dass du hungrig bist. Bis dein Magenknurren es mit Löwengebrüll aufnehmen kann.

Du wirst bei dem, was du gerade tust, immer langsamer oder dir unterlaufen unnötige Fehler, denn du hast einfach zu wenig daran gedacht, genug Pausen einzulegen.

Ich selbst ertappe mich ab und zu dabei, dass ich auf dem Fahrrad unterwegs bin und permanent Autofahrer aufs Übelste beschimpfe. (Zum Glück können die das nicht hören). Wenn ich dann mal kurz in mich gehe, stelle ich meist fest, dass ich mit irgendetwas unzufrieden bin oder mich gehetzt fühle.

Auch solche „Kleinigkeiten“ können Stress in dir erzeugen. Wenn du dich darin trainierst, zwischendurch immer wieder wahrzunehmen, wie es dir eigentlich wirklich geht, kannst du besser und schneller für Entspannung sorgen.

Ankerpunkte zum Nachspüren

Baue dir dafür Ankerpunkte in deinen Alltag ein, an denen du tief durchatmest und nachspürst, wie du dich körperlich fühlst und was sich in deinem Geist abspielt. Bist du unter Druck und nervös oder entspannt und ganz locker? Fühlst du dich wohl oder hast du irgendwo Schmerzen? Fühlst du Freude oder Langeweile, bist du energetisch oder ausgepowert?

Suche dir dafür am besten eine immer wiederkehrende alltägliche Aktivität aus, etwa den Weg von einem zum anderen Termin, nach jedem Telefonat oder zu deinen Mahlzeiten. Registriere einfach nur, was gerade ist.

Wenn du dich belastet fühlst und du gerade die Möglichkeit hast, kannst du mit SOS-Strategien für schnelle Entspannung sorgen. Hier ein paar Ideen:

  • kurz etwas anderes erledigen, holen oder bringen
  • ein paar Mal tief und bewusst ein- und ausatmen
  • etwas trinken oder essen
  • ein schönes Bild anschauen
  • sich ausschütteln oder strecken
  • Muskeln kurz anspannen und wieder lockern
  • Grimassen schneiden, wenn keiner hinschaut
  • an etwas denken, das dich zum Lachen bringt

Keine Lösung in Sicht?

Möglicherweise plagen dich derzeit ernsthafte existentielle Sorgen, für die es gerade einfach keine Lösung gibt? Du fühlst dich frustriert, überfordert und verunsichert? Auch in Zeiten großer Belastung kannst du deinen Stresslevel trotzdem insgesamt senken, indem du achtsam und freundlich mit dir selbst umgehst und mit kleinen, alltäglichen Dingen dafür sorgst, dass es dir besser geht.

Fokussiere dich auf das, was dir gerade gut tut.

Stress ist nicht gleich Stress:

Stress allein ist nicht zwangsläufig gesundheitsschädlich. Die Mindsetforschung zeigt, dass deine Einstellung und deine Gedanken wesentliche Faktoren dafür sind, wie sehr Stress dich beeinträchtigt oder gar schädigt.

Deine psychische Widerstandskraft kannst du mit optimistischen und positiven Gedanken gut steuern. Wichtig dabei: Hier geht um eine REALISTISCHE Sicht auf dich und deine Situation.

Erkenne deine Grenzen

Viele Dinge liegen einfach außerhalb deines Einflussbereichs. Das Wetter etwa, und dass ein Tag eben immer nur 24 h hat. Genauso wie eine Pandemie oder manche Entscheidungen anderer Menschen, die dich betreffen.

Analysiere die Lage und akzeptiere, was du nicht ändern kannst. Lote deine Handlungsoptionen aus (change it, leave it or love it), bewerte sie und treffe dann Entscheidungen.

Wenn du noch keine Entscheidung treffen kannst, sei geduldig. Warte eine gewisse Zeit (die du für dich vorher festlegst) und sammle unterdessen Eindrücke und neue Informationen. Versuche herauszufinden, was du noch brauchst, um zu entscheiden, was du tun möchtest.

Denke lösungsorientiert und gib deiner Kreativität mehr Raum

Komme alten Denk- und Reaktionsmustern auf die Spur und werfe sie über Bord. Überprüfe deine Automatismen. Sind sie noch produktiv oder ist es Zeit, Neues auszuprobieren?

Sätze wie »Das haben wir schon immer so gemacht«. »Das muss so und nicht anders sein« oder »Das habe ich noch nie gekonnt« sind gute Indizien für alte Denk- und Reaktionsmuster. Albert Einstein soll gesagt haben: »Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten«.

Gehe vom gewünschten Ergebnis aus. Was wäre im Idealfall? Lasse alle Ideen und Einfälle dazu erst einmal ohne Bewertung zu. Egal, wie absurd sie dir erscheinen.

Beispiel: Du willst wieder live vor Publikum spielen. An welchen Orten kannst du dein Publikum außerhalb von Konzertsälen oder Clubs antreffen? Mache dir eine Liste mit allen Orten, die dir einfallen. Welche Aspekte sind für dich beim Live-Konzert besonders wichtig? Welche für dein Publikum? Kannst du Teile davon anders umsetzen? Oder kannst etwas anderes an ihre Stelle setzen?

Dabei kann z. B. so etwas Wunderbares herauskommen (mit Eckart Runge und Jacques Ammon): 

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Was hat schon mal funktioniert und was machen andere?

Eine weitere Möglichkeit für lösungsorientiertes Denken: Hattest du schon einmal ähnliche Probleme? Konntest du sie lösen oder nicht? Gibt es etwas, was du daraus lernen kannst? Haben andere Menschen, die du kennst, schon einmal ähnliche Probleme gelöst? Wie genau haben sie das geschafft?

Die Antworten auf diese Fragen können dir die Zuversicht geben, dass du es schaffen kannst, Schwierigkeiten zu überwinden.

Es ist wichtig, Problemen mit Realitätsbezug und Akzeptanz zu begegnen. Und es ist gleichzeitig möglich, mit Dankbarkeit wahrzunehmen, was gut läuft und was wirklich zählt im Leben.

Fühlen, Denken und Handeln gehören unmittelbar zusammen.

Alle guten Dinge sind drei

Du kannst eine Menge dazu TUN, um besser fühlen und denken zu können.

Und du setzt damit einen Rückkopplungseffekt in Form einer Aufwärtsspirale in Gang.

Gestalte dein Leben

  • Wenn du dich eingesperrt fühlst, gehe raus. Am besten in die Natur, öffne deinen Blick und genieße das Gefühl der Weite. Aktive Entspannung hilft dir, wieder Neugierde und Experimentierfreude zu entwickeln.
  • Aktiviere deine Kreativität, indem du deinen Sinnen etwas tu tun gibst. Lese, koche, musiziere, betrachte oder schaffe selbst Bilder und Skulpturen, grab den Garten um, tausche dich mit anderen aus. Tue, was immer dir gut tut.
  • Wenn du Entscheidungen getroffen hast, nimm sie ernst und lass ihnen Handlungen folgen. Mache konkrete Pläne, setze sie in die Tat um und überdenke deine Entscheidungen erst nach einem von dir festgelegten Zeitraum oder einem erreichten Ergebnis.
  • Schaffe dir neue Routinen, die dich unterstützen. Etwa ein kurzer schriftlicher Tagesrückblick, in dem du deine kleinen täglichen Erfolge feierst.
  • Belohne dich, wenn du etwas geschafft hast.

Interagiere mit anderen

  • Suche dir aktiv Hilfe und schau gleichzeitig, wie du selbst andere unterstützen kannst. Die meisten Menschen freuen sich sehr, wenn sie anderen Gutes tun können. Das erzeugt ein gutes Gefühl und macht es leichter, selbst Hilfe anzunehmen. Das gilt bestimmt auch für dich.
  • Suche dir Verbündete, die ähnliche Themen oder Interessen haben. Der Austausch mit anderen kann dich entlasten und dich auf neue Ideen bringen.

Fazit:

Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei göttlichen Tugenden sind im Christentum (im Gegensatz zu den zehn Geboten) keine konkreten Handlungsvorschriften, sondern eher Einstellungen bzw. innere Haltungen. Neudeutsch heißt das: dein Mindset.

Mit Akzeptanz und realistischem Optimismus, mit Selbstfürsorge und Achtsamkeit kannst du Schwierigkeiten leichter überwinden und Krisen unbeschadet überstehen. Sie sind wichtige Bestandteile deiner Resilienz, die du mit etwas Übung jederzeit verbessern kannst.

Ich wünsche dir stets genügend Gelassenheit und Optimismus.