Februar 26, 2022

Heute ist der 22.2.22. Das macht mir Spaß, ich habe schon immer eine Affinität zu Schnapszahlen gehabt, denn irgendwie spielen sie in meinem Leben eine besondere Rolle. Und das, obwohl ich mit Mathematik eigentlich eher auf dem Kriegsfuß stehe.

In diesem Artikel erfährst du, warum Schnapszahlen mich zum Nachdenken über Leben und Spiel anregen.

Magisches Spiel

Schnapszahlen sind mehrstellige Zahlen, die aus identischen Ziffern bestehen – zum Beispiel 11, 222 oder 3333. Die übertragene Bedeutung des Worts wird einem Kartenspiel zugeschrieben, bei dem die Person, deren Punktestand eine solche Zahl erreicht, allen anderen Mitspieler*innen einen Schnaps ausgeben musste. Eine andere Erklärung weist auf das doppelte Sehen nach übermäßigem Alkoholgenuss hin.

Auch achsensymmetrische Ziffernfolgen, Zahlenpalindrome wie etwa 404 oder 9889, sowie Zahlen, die auf dem Kopf stehend (per Drehung in der Zeichenebene um den Mittelpunkt) den gleichen Wert haben z. B. zum Beispiel 69, 609 oder 9886, werden vereinzelt als Schnapszahlen bezeichnet.

Für manche Menschen sind Schnapszahlen eine Form der Zahlenmagie.

Und wo es um Spiel und Genuss geht, sind die „Spielverderber“ natürlich nicht weit. „Schnaps ist Schnaps und Arbeit ist Arbeit“ lautet eine mahnende Redensart. Naja, aber Arbeit macht ja auch Spaß, oder? Mir auf jeden Fall.

Hier ist mein persönliches Schnapszahlen Einmaleins. Jahreszahlen, die sich auf Menschen und Ereignisse beziehen, die mich persönlich geprägt und berührt haben.

11

1911 ist meine Großmutter väterlicherseits geboren. Sie war im Grunde eine Emanze aus dem Kaiserreich und daher eine sehr widersprüchliche Person. Als junges Mädchen habe ich mich ganz schön an ihr gerieben. Aber sie hat auch stoisch mit mir Geige geübt und meinen Disziplin eingefordert. Ohne sie wäre ich mit der Geige nicht so weit gekommen. Je älter ich werde, desto mehr bewundere ich sie und verstehe sie in ihren Widersprüchen und vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Respekt Christel Peters, du warst eine tolle Frau. Und Danke nochmal.

22

Meine Großmutter mütterlicherseits, Jahrgang 1922 war eigentlich eine einfache Frau, aber sie besaß eine fast mondäne Eleganz und überdies konnte sie herrlich lustige Geschichten erzählen und Lieder singen. Mit ihrer Herzenswärme war meine Helene der Fixstern unserer Familie.

33

33 Jahre alt wurde ich am 9.3.99. Quersumme 30. Ich mag rundliche Zahlen!

44

Meine Mutter wurde 1944 in einer Irrenanstalt geboren – die zum damaligen Zeitpunkt als allgemeines Krankenhaus genutzt wurde. Die Geburt war für meine Oma so anstrengend und erschöpfend, dass ihr jüngerer Bruder beauftragt wurde, echten Bohnenkaffee zu organisieren (schwer zu bekommen!), um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Meine Mutter war Zeit ihres Lebens kaffeeabhängig. Soviel zu früher Prägung.

55

Im Jahr 2022 bin ich (etwa 10 Wochen lang) 55 Jahre alt: Bin ich eigentlich schon alt oder noch jung? Bin ich eine Frau in den besten Jahren und noch auf dem aufsteigenden Ast oder geht es schon langsam abwärts? Niemand weiß, wie viel Zeit noch vor einem liegt, aber angenommen es wären noch 30 Jahre – auch mit 55 lohnt es sich zu fragen: Wie und mit wem will ich arbeiten und leben? Was will ich noch in die Welt bringen?  Was möchte ich neu und anders haben, wovon kann ich mich verabschieden? Leben ist Wandel!

66

1966: Ich kam auf die Welt. Und was noch so geschah …

1. Nina Simone hatte als Frau und Musikerin Zeit ihres Lebens mit hartem Gegenwind zu kämpfen. Ich bewundere sie sehr. 1966 veröffentlichte sie das Album Let it all out. Was für eine schöne Aufforderung. (Und was für eine tolle Platte!)

2. Bob Dylan vollzog 1966 mit seinem Album Blonde on Blonde endgültig den Übergang vom Folk zum Rock und entwickelte sich in der Folge zu einem der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts.

3. John Lennon bekräftige die gesellschaftliche Relevanz von Popmusik und den Beatles in einem Interview mit der Aussage: „We’re more popular than Jesus now.“ Damit erzeugte er damals einige Aufregung.

4. Steve Reich konnte 1966 noch nicht von seiner Musik leben und so fuhr er Taxi und arbeitete bei der Post. Zusammen mit seinem ehemaligen Kommilitonen Philip Glass gründete er 1966 kurzzeitig ein gemeinsames Umzugsunternehmen, das „Chelsea Light Moving“. Zwei später weltberühmte Komponisten, die – wie so viele andere – vor dem Karriere-Durchbruch so manche Durststrecke überstehen mussten.

5. Die Uraufführung von Cabaret am Broadway war sofort ein Erfolg. Von New York aus startete das Musical seinen Siegeszug um die ganze Welt. Die Handlung hat heute nichts von ihrer Aktualität verloren: Die Welt ist erschüttert, doch in den Nachtklubs feiert, tanzt und trinkt man gegen den sorgenvollen Alltag an …

6. Im Dezember 1966 wird mit Mozarts Don Giovanni die Komische Oper in Berlin wiedereröffnet, nachdem die alte Fassade zerstört und durch eine neue, schlichte Fassade ersetzt wurde. Manchmal muss man sich wohl ein neues Image verpassen.

77

Meine Mutter war in diesem Jahr 77 Jahre alt. Leider hat sie diese Welt 2/22 verlassen. Ich habe großen Respekt vor der Lebensleistung der Frauen ihrer Generation. Viele von ihnen haben früh geheiratet, sich mitunter schnell wieder scheiden lassen, haben allein Kinder großgezogen, haben sich im 2. Bildungsweg mühevoll für das Berufsleben qualifiziert. Sie mussten sich befreien von Konventionen und gesellschaftlichen Zwängen, von mit der Frauenbewegung überforderten Männern, von ihren eigenen Vorstellungen, von ihrer Angst vor Autonomie. Meine Mutter und ihre Freundinnen waren nicht perfekt, aber trotzdem großartige Vorbilder für ihre Töchter und Söhne. DANKE SISTERS!!!

88

1988 begann meine erste wirklich ernsthafte Beziehung. Es war interessant und auch ernüchternd festzustellen, wie mein emanzipiertes Selbstverständnis im „Ernstfall“ von althergebrachten Frauenbilden und Rollenerwartungen untergraben wurde. Ich verhielt mich als Beziehungspartnerin nur halb so emanzipiert wie ich von mir selbst erwartet hätte. Es war aber auch ein spannendes Abenteuer, sich gemeinsam wach und kritisch mit patriarchalischen Strukturen auseinanderzusetzen und nach Handlungsalternativen zu suchen. Wir sind beide sehr an uns gewachsen. Mein damaliger Freund ist bis heute einer meiner wichtigsten Unterstützer und Berater.

99

1999 habe ich meine letzte akademische Ausbildung beendet. Aber ich sage euch: Das Lernen hört niemals auf. Und das ist für mich einer der schönsten und aufregendsten Aspekte des Lebens.

Ich geb einen aus!

Und weil Schnapszahlen ja Glück bringen sollen, nehme ich das  zum Anlass, einen auszugeben:

Ich verschenke 22 x ein 22-minütiges Online-Impulsgespräch.

Dein Next-Step-Call, buchbar über meinen Buchungskalender. 

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